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unter hamburg

 

Die Bauarbeiten am Kaufmann-Bunker sind beendet.

 

Aufnahme: R. Rossig

70 Jahre sind auch an vier Meter dicken Betonwänden nicht spurlos vorbei gegangen. Um das Bauwerk für heutige Maßstäbe verkehrsssicher zu machen und um es als Denkmal zu konservieren, waren einige Arbeiten notwendig. Diese sind nun beendet und der öffentliche Rundgangsbetrieb kann in wenigen Wochen beginnen.

 

Als Mitglieder von unter-hamburg e.V. den Bunker zum ersten Mal betraten, war der Weg durch große Mengen abgelegter Möbel, Eimer mit Farbresten und Kulissen versperrt. Die Beleuchtung funktionierte seit Jahren nicht mehr und nur noch eine der vier Eingangstüren ließ sich überhaupt noch öffnen. Das Bauwerk war schlicht vergessen worden. Von Nachbarn als Schandfleck angesehen, wurden sogar Wünsche nach einem Abriss laut. Wegen der baulichen Nachteile, war auch eine Nutzung durch die Hochschule für Musik und Theater nie zu realisieren - Feuchtigkeit hätte Instrumente und Technik unweigerlich beschädigt.

 

Aufnahme: R. Rossig

Nach der Unterschutzstellung durch das Denkmalamt Hamburg beantragten wir für die baulichen Maßnahmen öffentliche Förderung, Vereinsmittel durften dafür nicht in Anspruch genommen werden. Nach einem dreiviertel Jahr wurden uns freundlicherweise für die nötigsten Arbeiten durch den Bezirk HH-Eimsbüttel Sondermittel bewilligt. Dafür möchten wir der Stadt Hamburg, dem Bezirk Eimsbüttel und dem zuständigen Kulturausschuss ganz herzlichen Dank sagen.

 

Bereits seit einigen Monaten brannte Licht im Bunker. Dank der finanziellen und fachlichen Unterstützung des Elektrounternehmens Dr.Henry A. Meyer wurde eine neue elektrische Verkabelung im Bunker installiert. Die Originalinstallation blieb hierbei erhalten, ist sie doch ein technisches Zeugnis der damaligen Zeit.

 

Aufnahme: R. Rossig

Kurz nach der Zuteilung der öffentlichen Mittel begannen die Arbeiten mit dem Austausch der Eingangstüren. Bei der damaligen Nachnutzung des Bunkers waren einfache Stahltüren in die ehemals freien Eingangsbereiche montiert worden. Die vielen Jahre ohne Pflege hatten die Angeln völlig verrosten lassen und nur noch eine der Türen ließ sich überhaupt öffnen. Dank der fachmännischen Arbeit eines Hamburger Schlossereibetriebes wurden vier neue Türen eingebaut. Diese Türen sind nun feuerfest, gegen Kälte isolierend und lassen sich im Notfall von innen und ohne Schlüssel öffnen.

 

Der größte Schaden zeigte sich jedoch im Maschinenraum. Viele Jahre sickerte nach jedem Regenschauer Oberflächenwasser durch die vier Meter dicke Betonwand, ein nicht fachgerecht abgebrochener Versorgungstunnel war daran schuld. Ursprünglich wurde der Bunker vom benachbarten Gebäude in der Magdalenenstraße mit Wasser und Heizungswärme versorgt. Beim Bau des Bunkers wurde dafür ein Leitungstunnel errichtet und direkt in den Bunker geführt. Nur eine dünne Wand aus Ziegelsteinen dichtete den Bunker zum Tunnel ab. Nach dem Verkauf des Hauses in der Magdalenenstraße wurde der Versorgungstunnel einseitig abgebrochen und nicht weiter verschlossen. Dadurch konnte Regenwasser an dieser Stelle eindringen und direkt in den Maschinenraum des Bunkers fließen.

 

Aufnahme: R. Rossig

 

Am 26.11.2012 rollte der Bagger des Tiefbauunternehmers vor den Bunker und legte einen Teil der betroffenen Außenwand und damit den beschriebenen Leitungstunnel frei. Nachdem dieser aufgebrochen war, kamen die gut erhaltenen Versorgungsleitungen für Heizung, Frischwasser und Telefon zum Vorschein. Um den Wassereinbruch dauerhaft zu stoppen, mussten die alten Leitungen aus der Wand gezogen und die Öffnung am Bunker verschloßen werden, bei einem Innenquerschnitt von 50 x 50 cm und einer Wandstärke von fast vier Metern war das eine anspruchsvolle Aufgabe. Dank des schweren Gerätes ließen sich die Rohre jedoch restlos entfernen. Um die verbliebene Öffnung sicher zu verschließen wurde eine kleine Verschalung errichtet und der Hohlraum in der Bunkerwand mit einem Kubikmeter Beton ausgegossen. Damit waren die Bauarbeiten am 28.11. beendet und nun werden wir mit der Vorbereitung des Bunkers für den öffentlichen Rundgangsbetrieb beginnen.

 

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