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„Tag des offenen Denkmals“ auf dem Ohlsdorfer Friedhof

 

 

(Von Jörn Lindner)

 

Im Rahmen des europaweit stattfindenden „Tages des offenen Denkmals“ werden an jedem zweiten Wochenende im September zahlreiche Baudenkmäler, die sonst für die Öffentlichkeit verschlossen bleiben, zugänglich gemacht. Am 14. September 2008 öffnete der Verein unter hamburg in Zusammenarbeit mit dem „Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof“ und der Friedhofsverwaltung eines der größten Mausoleen des Hamburger Hauptfriedhofes für Besucher. Zwischen 300 und 400 Besucher nahmen zunächst an den Führungen zu verschiedenen Themen der Begräbniskultur und Architektur auf dem größten Parkfriedhof der Welt teil.

 

 
 

 

 

 

Im Riedemann-Mausoleum wurden die Interessierten Gäste von den Restauratorinnen Regina Schwarzburg (Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof) und Christina Gehn-Muhsil (unter hamburg e.V.) erwartet. Sie erläuterten umfangreich den baulichen Zustand und die Geschichte des 1905, von Martin Haller im neoromanischen Stil entworfenen Mausoleums.

 

 
 

 

Der römisch-katholische Kaufmann und Unternehmer Wilhelm Anton Riedemann (* 1832 Meppen, † 1920 Lugano/Schweiz) lebte von 1890 bis 1917 in Hamburg. Er gründete 1890 gemeinsam mit J.D. Rockefeller, Franz Ernst Schütt und Carl Schütte die Deutsch-amerikanische Petroleum Gesellschaft (DAPG) – die spätere Esso und heutige Exxon Mobile. Als Pionier der Tankschifffahrt war es Riedemann, der erstmals Öl nicht mehr in Fässern, sondern in Tanks auf seinen Seglern transportieren ließ. 1885 ließ er den ersten Tankdampfer der Welt – die GLÜCK AUF – in Großbritannien bauen.

 

Auf Grund des wirtschaftlichen Booms in Europa und den USA und der damit steigenden Nachfrage nach Öl Ende des 19. Jahrhunderts, wurde in Hamburg 1876 der neue Petroleumhafen fertig gestellt. Dieser basierte maßgeblich auf Plänen von Riedemann und die Bürgerschaft räumte ihm ein 15jähriges alleiniges Nutzungsrecht des neu gebauten Hafenbeckens ein. Bis zum Ersten Weltkrieg besaß Riedemann mit über 40 Schiffen die größte Tankerflotte der Welt.

 

So stieg er schnell in die wohlhabensten Kreise des hanseatischen Bürgertums auf. Neben seiner Reedereitätigkeit engagierte er sich besonders für die katholische Diaspora in Hamburg, insbesondere die Gemeinde St. Sophie in Barmbek. Aufgrund des starken kirchlichen Engagement und soz. Einstellung vom Papst zum Ritter des Gregoriusordens und 1911 zum Päpstlichen Geheimkämmerer ernannt, 1917 erfolgte die Aufnahme in den erblichen Adelsstand.

 

 
 

 

Das Mausoleum widmete Riedemann seiner verstorbenen 16-jährigen Tochter Sophie. Unter der weit sichtbaren Grabkappelle befindet sich eine unterirdische Krypta mit 39 Begräbnisplätzen. Es wurde daher auch die letzte Ruhestätte weiterer Kinder des Ehepaares sowie für seinen Bruder Heinrich Nikolaus Riedemann. Wilhelm Anton Riedemann wurde nie in Ohlsdorf beerdigt - er lebte seit 1917 in Lugano und verstarb dort drei Jahre später. Neben der zweigeschossigen Bauweise ist v.a. die besondere christliche Ausstattung des Mausoleums – von der Ornamentik über die Fenster und den Altar bis hin in die Grabkammer für eine protestantische Stadt wie Hamburg bemerkenswert.

 

 

Prinzipiell bestehen weitere Besichtigungsmöglichkeiten. mehr...

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