Im Jahre 1941 als öffentlicher Tiefbunker erbaut, die Nähe zum Hauptbahnhof und zum
Bieber-Haus (dem damaligen Sitz des Bezirksamtes HH-Mitte) bedeuteten einen
großen Bedarf an Schutzplätzen, die damalige Schutzplatzkapazität betrug 1500 Personen.
Im Rahmen der Großbaustelle "U-Bahnstrecke Hbf-Nord nach Berliner Tor" wurde der Bunker
ab 1966 zu einer modernen ABC-Schutzanlage umgebaut. Nachdem 3,1 Mio. DM verbaut waren,
"wuchs" das Gebäude um gut 30% umbauten Volumens, die lebenserhaltenden Gerätschaften, Treibstoffe
und Vorratseinlagerungen benötigten diesen Raum. Nach dem Umbau ergab das wiederum eine
Schutzplatzkapazität von fast 1500 Personen.
Nach dem Ende des Kalten Krieges fiel auch dieser Bunker in eine Art Winterschlaf, gelegentliche
Rundgänge unseres Vereins machten den Bunker ab 2007 zugänglich und öffentlich.
Auf Beschluss der Innenministerkonferenz war die Beendigung des "flächendeckenden, baulichen
Zivilschutzprogramms" im Jahre 2006 beschlossen worden, die Folgen zeichneten sich auch
in diesem Bunker ab. Im Jahre 2010 wurden dann die Aktivkohle-Luftfilter entsorgt und der
Brunnen gesprengt und versiegelt. Damit war die Entwidmung des Bunkers aber noch nicht vorbei.
Zum Ende des Jahres zeigten sich der damalige Bürgermeister Ahlhaus und sein Sozialsenator
Dietrich Wersich als besonders sozial und verkündeten auf einer Presseaktion die Öffnung des
Bunkers als Winternotunterkunft für Obdachlose Menschen der Innenstadt.
Eine hektische Umbauaktion wurde durchgeführt. Das Technische Hilfswerk rückte an und
beseitigte die Einrichtungsgegenstände des Bunkers, Klempner und Reinigungspersonal
sorgten für den Feinschliff. Leider haben die Herrschaften jedoch vorher mit niemandem über diese Idee gesprochen,
der jahrelange Wartungsrückstau machte die Angelegenheit zum Desaster. Außerdem zeigte es sich, dass bei den gut 100 untergebrachten Personen, obwohl Extremsituationen gewohnt, in der Enge des Bunker die Probleme eskalierten.
Der Konsum von Alkohol und anderer Drogen verbesserte die Situation nicht sonderlich.
Hinzu kam die katastrophale hygienische Situation !
Nachdem das Gesundheitsamt die Verlegung einer neuen Zuleitung für das Trinkwasser anordnete,
kam niemand auf die Idee eine oder sogar beide Duschen im Bunker mit anzuschließen -
die Geruchssituation im Bunker war nahezu unerträglich....