Im Jahre 1940, laut Unterlagen als Befehlsbunker einer bis dato unbekannten Dienststelle errichtet.
Bereits in der Erbauungszeit wird der Bunker mit einer Schutzplatzkapazität von über 700 angegeben.
Als ehemals bombensicherer Tiefbunker und Befehlsstelle, war auch dieser Bunker in den Fokus der
Innenbehörde gerückt. Zu Beginn des modernen Zivilschutzkonzepte der 60er-Jahre waren verbunkerte
Ausweichmöglichkeiten für staatliche Organe vorgesehen, der Bunker Gertrudenkirchhof wurde im
Februar 1964 begangen und für eine Instandsetzung vorgesehen, zu diesem Zeitpunkt war der Bunker
frei zugänglich und die Eingänge nur leicht gesichert. 1974 wurde die Gestaltung des Platzes vorgenommen
und alle sichtbaren Gebäudeteile abgebrochen, die Eingansgbereiche mit Betonplatten abgedeckt und übererdet.
1996, sieben Jahre nach Ende der Teilung Deutschlands, verzichtete die Innenbehörde auf eine Wiederverwendung
des Bunkers als "Sonderbefehlsstelle", der Bunker durfte zukünftig abgerissen werden.
Mitglieder des Vereins hatten im Frühjahr des Jahre 2006 die Möglichkeit einer Besichtigung von Teilen des Bunkers.
Die Stadt Hamburg plante ein weiteres Mal die Umgestaltung des Platzes und räumte die Grünanlagen-
gestaltung der frühen 70er wieder ab. Dabei tauchte der Bunker unter einer Schicht von knapp 50 cm
Erdreich wieder auf. Da der zukünftige Gertrudenkirchhof mit einer neu gepflanzten Reihe von Stadtbäumen
glänzen sollte, mussten große Löcher in den Beton der Bunkerdecke gebrochen werden, diese aber trotzdem
weiterhin die statische Belastung des verbleibenden Betons tragen. Mit der Frage der Statik wurden wir
konfrontiert und schlugen eine Öffnung und Begehung des Bunkers vor. Dies war nicht so einfach, war der
Bunker über beide Etagen voller Wasser. Nach dem tatkräftigen Einsatz eines THW-Trupps und einer
sehr leistungsfähigen Pumpe, konnten ca. 5 Millionen Liter Wasser abgepumt, der Bunker auf Schadstoffe
geprüft und schlußendlich auch begangen werden, jedoch nur auf einer Etage. Offensichtlich hatte ein
ansäßiges Bekleidungsgeschäft den Bunker als Lagerfläche angemietet in dem ein Feuer ausbrach.
Wir nehmen somit an, dass die Wassermassen kontrolliert durch die Feuerwehr eingeleitet wurden.
Durch die Nässe und den jahrelangen Luftabschluss entstanden nun, bei Sauerstoffzufuhr, gefährliche Faulgase.
Die untere Etage konnte somit nicht erforscht werden, wichtig war aber auch die obere Etage.
Für die Bäume konnten die geplanten Löcher in die Decke gebrochen werden, der Bunker wurde wieder
verschlossen und die Eingänge des Bunker liegen heute unter einigen Metern Bauschutt verborgen,
der Bunker ist komplett erhalten.